Chronik

Urkundlich wird das Dorf 1250 im sogenannten Koppelfutterverzeichnis als "Luthinbach" erwähnt. Bis 1315 gehörte Laudenbach den Grafen von Rieneck, einem mächtigen Geschlecht, das von seinem Stammsitz im Nordosten des Spessarts ausgreifend dem Erzstift Mainz die Herrschaft im Mainviereck streitig machen wollte.

Der Mainzer Kurfürst siegte jedoch in diesem Kampf, und die Rienecker sahen sich gezwungen, Außenpositionen aufzugeben. In diesen Zusammenhang dürfte auch der Verkauf des Dorfes Laudenbach mit allen Rechten an die Freiherren von Fechenbach im Jahre 1315 gehören. Nach einer Erholungsphase fühlten sich die Rienecker, die das benachbarte Kleinheubach nicht aufgegeben hatten, stark genug, 1385 die Fechenbacher Freiherren zu zwingen, ihnen Laudenbach wieder zu Lehen aufzutragen und von ihrer Hand zurückzuempfangen.

chronikNach dem Aussterben des Rienecker Grafengeschlechtes 1559 trugen die Fechenbacher ihr Dorf Laudenbach dem Erzbischof von Mainz als Lehen auf. Das Dorf gehörte ohnehin zum Hochgerichtsbezirk Klingenberg. Mainzisch blieb Laudenbach bis zum Untergang des Kurstaates. Nach mehrmaligem Wechsel während der napoleonischen Zeit landete man 1817 beim Königreich Bayern.

An der Südseite des Dorfes, nahe der Straße, liegt das Barockschloss, das die Witwe des Generalfeldmarschall-Leutnants Reichart von Fechenbach, Josepha Maria Elisabeth, geb. Freiin von Eyb, zwischen 1717 und 1747 erbauen ließ.

Das Hauptgebäude besteht aus zwei rechtwinklig zusammenstoßenden Flügeln mit je zwei Geschossen. Beide Flügel haben sechs Achsen.

Die Schlosskapelle, die 1755 vom späteren Titularbischof Johann Philipp Karl Anton von Fechenbach errichtet wurde, weist eine reiche Ausstattung auf. Die ehedem reiche Kunst- und Waffensammlung ist leider nicht mehr zu besichtigen, da sie vor skrupellosen "Sammlern" in Sicherheit gebracht werden musste. Der Schlosskomplex liegt in einem malerischen Park mit seltenen Bäumen und einem Gartenpavillon.

Der Park, ursprünglich eine französische Anlage, wurde später abgeändert, englische Stil-Elemente der Parkgestaltung veränderten das Bild. Leider ist der größte Teil des wertvollen Baumbestandes in den letzten Jahrzehnten durch Witterungseinflüsse vernichtet worden. Die kleine Nepomuk-Kapelle neben dem ehemaligen Gasthaus "Zum Hirschen" wurde unter Johann Philipp Karl Anton von Fechenbach erbaut und 1994 restauriert.

Die gotische Friedhofskapelle ließ der letzte Fechenbach, Friedrich Karl von Fechenbach 1907 als Gruft errichten.

Danach kam das Schlossanwesen als Erbe in den Besitz der Familie von und zu Aufseß, die bestrebt war, zu pflegen und zu erhalten, was in Jahrhunderten erschaffen wurde.
2002 erwarb Fürst Alois Konstantin zu Löwenstein Schloss und Park.

Laudenbach selbst hat sein Gesicht besonders seit 1960 stark verändert. Damals wurde an der Stelle der alten, schmucken Rokoko-Kirche eine größere Kirche erbaut. Nur der Zwiebelturm blieb als zweites Wahrzeichen Laudenbachs - neben dem Schloss - erhalten. Einige Jahre zuvor hatten die evangelischen Bürger, besonders durch die Gunst des Ehrenbürgers Dr. Ernst Hellmut Vits, eine idyllisch am Berg gelegene Rundkapelle erhalten.

Ausgangs der sechziger Jahre dehnten sich Laudenbachs Ortsgrenzen stark aus. Konnte der Einwohnerzuwachs nach dem Kriege, von 730 Einwohnern im Jahre 1940 bis auf 1120 Einwohner 1951, noch durch Angliederung von Wohnhäusern an den alten Ortskern gemeistert werden, so war die Gemeinde Mitte der sechziger Jahre gezwungen, Neubaugebiete zu erschließen.

So entstand das rund einhundert Wohnhäuser umfassende Neubaugebiet am Sommerberg, wo einstmals kärgliche Gärtchen, Streuobstanlagen und Wingerte zum Unterhalt der Ortsbürger genutzt wurden.

Anfang der siebziger Jahre kam die Erschließung von ca. fünfzig Bauplätzen am Bocksberg hinzu. Die Einwohnerzahl Laudenbachs stieg auf über 1300.

Seit 1976 läuft der überörtliche Fernverkehr auf der Umgehungsstraße, der B 469, am Dorf vorbei.

1980 wurde das Gewerbegebiet "Miltenberger Straße" erschlossen und 1995 der zweite Abschnitt des Baugebietes "Sommerberg". 1993 und 1994 erfuhr der idyllische Ortskern eine stilvolle und materialgerechte Erneuerung.

Laudenbach hat zu seiner einladenden gastlichen Tradition Ruhe und moderne Linie dazugewonnen zum Wohle seiner Bürger und seiner vielen Freunde und Gäste aus nah und fern.